Kloster Cismar (ehemaliges Benediktiner-Kloster)



Zur
Klostergeschichte 


Bild: Brunnenhaus mit Refektorium
(jetziges Klostercafé)

 

1177 wurde in Lübeck ein Benediktinerkloster gegründet und mit Mönchen und Nonnen belegt. In der Folgezeit kam es zu Auseinandersetzungen über Zucht und Moral des Konvents. Mit päpstlicher Hilfe versuchte der Lübecker Bischof die Mönche aus der Stadt zu verbannen. Der Konvent weigerte sich zunächst erfolgreich. 1238 gründete Graf Adolf IV. von Holstein in Cismar am Ende einer Ostseebucht ein Kloster.

 

Ein Teil der Lübecker Mönche siedelte in die damalige Einöde über, während in Lübeck der Kampf um die Modernisierung der Bendiktinerregel weiterging. Unter dem Druck der Zisterzienser musste schließlich auch der "harte Kern" nach Cismar übersiedeln (1246). Erst 1256 erhielt der Konvent alle verlorengegangenen Rechte zurück. Jetzt begann er mit dem großangelegten Aufbau des Klosters. Eine Blut-Christi-Reliquie und die Johannes-Quelle als Heilquelle (1249 geweiht) machten Cismar zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Die künstlerischen (Kirche und Altar), geisteswissenschaftlichen (Klosterbibliothek, heute in der Staatsbibliothek in Kopenhagen) und landwirtschaftlichen Leistungen (wesentliche Teile Ostholsteins waren im Besitz des Konvents) zeigen das Kloster zwei Jahrhunderte lang in höchster mittelalterlicher Kulturblüte. 1561 wurde das Kloster aufgelöst, nachdem schon 1544 der Landbesitz verstaatlicht worden war. Es begann die ruhmlose Zeit der Ausbeutung aller Klosterschätze. Die Gebäude verfielen. Das Kloster wurde zu einem gewöhnlichen Gutshof. Die sittliche Verwahrlosung der Gutsherren wurde in dem niederdeutschen "Jedermann"-Schauspiel von Pastor J. Stricker (erster ev. Pastor in Cismar) angeprangert.

Von 1865 bis 1921 wurde das Kloster Landratsamt des Kreises Oldenburg. Von 1921 bis 1934 war es ein Jugenderholungsheim, von 1934 bis 1945 beherbergte das Kloster eine Abteilung des damaligen Arbeitsdienstes und ein Marine-Depot. Danach wurde es bis 1970 wieder Jugendheim. Heute ist der Schlossteil des Klosters ein Kunstmuseum (Kloster Cismar. Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf), der Chorraum wird von der Evangelischen Kirchengemeinde in Cismar als Gottesdienstraum genutzt. Das gesamte Kloster ist noch heute im Besitz des Landes Schleswig-Holstein.

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Im Sommerhalbjahr (ab April): 
Führungen durch Klosteranlage und Kirche
(mit Altar), ca. 1 Stunde:
Mittwoch und Sonnabend 17 Uhr

Direkt-Telefon Klosterführerin/Klosterführer:
Marita Bergeest Tel. 04366-648, Fax 04366-884435
Dietrich Scheil 04366-452, scheil-cismar@t-online.de

Angemeldete Führungen außerhalb dieser Zeiten sind möglich (vorzugsweise für Gruppen).

Informationen auch unter Tel. und Fax 04366/1288; info@hausdernatur.de

 

© Dr. Vollrath Wiese (info(at)hausdernatur.de),   www.hausdernatur.de                                                     zurück zum Index
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